Samstag, 22. November 2014

#20 La comida mexicana

DREI MONATE!!!! Gibt es noch jemanden, der nicht glauben kann, wie schnell die Zeit vergeht?
Vor drei Monaten bin ich in dieses Flugzeug gestiegen und hatte keine Ahnung, was mich erwarten würde...praktisch ein Sprung ins kalte Wasser (nur, dass es hier total warm war und in Deutschland mega kalt...egal). Außer den Namen, ein paar e-mails und einige Nachrichten auf Facebook hatte ich keinerlei Informationen über meine Gastfamilie. Mein Spanisch begrenzte sich auf "Hola, cómo estás?" und als ich hier ankam und alle anfingen in Spanisch auf mich einzureden, war ich einfach nur ein großes Fragezeichen.
Doch in diesen drei Monaten hab ich mir hier ein Leben aufgebaut, ich krieg einigermaßen gut eine Konversation auf Spanisch hin (mit viel "äähhmm...necesito mi diccionario") und fühle mich in meiner Gastfamilie super wohl.
Kommen wir zum eigentlichen Thema dieses Posts: das mexikanische Essen! Wer da jetzt nicht gleich an Tacos denkt, der...keine Ahnung :D Jedenfalls war das eigentlich das einzige mexikanische Essen, das ich davor kannte. Ich seh jetzt mal davon ab, dass wir hier oft Spaghetti essen, Schnitzel ebenfalls, Pizza *-* und das ganze amerikanische Zeug, also Hot Dogs, Hamburguesas, Corn Dogs usw...
Hauptbestandteile der mexikanischen Küche sind Mais, Bohnen und Chili. Letzteres bereitet mir etwas Probleme, wusstet ihr, dass die Augen anfangen richtig doll zu tränen, wenn man Chili, also jalapeno, isst? Dank eigener Erfahrung weiß ich das jetzt.
Tortillas zu Hause
Tostada mir pürierten Bohnen und Käse *-*
Zu eigentlich jedem Essen gibt es Tortillas dazu, entweder Tortillas de maíz oder de harina. Da kannst du Reis mit einwickeln, oder Hühnchen, völlig egal was. Auch sehr, sehr oft gibt es Frijoles, also Bohnen, dazu, entweder püriert (sieht ehrlich gesagt aus wie "Matschepampe") oder, ich sag mal, in Stücken. Am Anfang mochte ich das überhaupt nicht, aber inzwischen...inzwischen mag ich Frijoles :) Ach ja, die sehen nicht grün und länglich aus wie in Deutschland, sondern braun und klein.
Tacos, Quesadillas, Gringas, Enchiladas, Burritos...das alles sind eigentlich nur Tortillas mit irgendwas :D
Und naja, ich liebe es!
Tacos in Zubereitung :o *-*
Tacos sind mit Tortillas de maíz und man bekommt sie einfach nur mit Fleisch (bistec oder pastor) gefüllt. Die Mexikaner hauen dann noch ordentlich Salsa rauf (selbstverständlich schon scharf) und - natürlich - Limone. Es gibt echt ständig Limonen, diese kleinen grünen, viele bestreuen die auch mit Salz und essen das dann so und tun den Saft der Limone auf die Tortilla.
Enchiladas in einem Restaurant in DF
Gringa wäre im Prinzip das gleiche, nur noch mit Käse. Und Quesadilla ist, wie der Name schon sagt, eine Tortilla, eher de harina, aber geht beides, nur mit Käse...wobei oft, wenn ich Quesadillas bestelle, dann sind die auch mit Fleisch. So ganz seh ich da ehrlich gesagt nicht durch, haha, aber ich sag einfach mal so: Es schmeckt super lecker!
Enchiladas liebe ich am meisten, vor allem die Potosinas (heißt sie sind aus San Luis POTOSÌ, obvio :D). Hier werden die fertig gekauft und dann einfach in die Pfanne geworfen und bisschen gebraten.
Das mexikanische Straßenbild besteht aus Verkaufsständen auf Rädern, dort gibt es meist Tacos, aber auch Früchte, Chips, einfach alles. Einmal haben wir Gurken mit Chilipulver gegessen ^^
Enchiladas mit Frijoles bei einem Freund zu Hause *-*
Kommen wir jetzt mal zu seltsamem Essen...ich fang mit dem harmlosesten an: Tamales! Was das ist? Jetzt wird es etwas schwieriger. Mir wurde es bereits erklärt, aber ehrlich gesagt hab ich es nicht verstanden, ich find es einfach nur lecker ;D Auf jeden Fall ist es ein sehr traditionelles Gericht aus Maisteig, wahlweise mit Fleisch, Bohnen, Rosinen oder was auch immer, das in Pflanzenblätter eingewickelt wird. Beim ersten Mal dachte ich man ist diese Blätter mit, stellt euch vor, das schmeckt nicht ^^
Mehrere Male habe ich bereits Nopales gegessen, das ist Teil eines Kaktusses und bis vor kurzem war mir gar nicht klar, was ich da esse :D Das liegt daran, dass ich eine Regel entwickelt hab:
ERST ESSEN; DANN FRAGEN!
Wenn man in einem fremden Land ist, sollte man auch die typischen Gerichte probieren und sich nicht nur von Pizza und Subway ernähren (das mach ich nur einmal die Woche!:P). Dazu gehört manchmal etwas Mut, aber den hab ich hier gelernt zu haben.
Klar will ich auf was ganz exotisches heraus: Menudo! Zuerst dachte ich, das ist das spanische Wort für Menü...nein. Menudo ist nichts anderes als eine Suppe mit Stücken des Magens einer Kuh :) Hahahaha, ich hab auch bisschen komisch geguckt als ich das herausgefunden hab!
Zugegebenermaßen, diese Fleischstückchen sehen etwas seltsam aus, sie sind weiß und haben ne komische Oberfläche, die kann ich nicht beschreiben. Ich probier also fröhlich ein Stück und es schmeckt leicht gummiartig, aber gar nicht so schlecht. Dann meinten die zu mir: "Du weißt schon, dass du gerade den Magen einer Kuh ist, oder?"....Mmh, ist aber gar nicht eklig!
Auf jeden Fall ist auch Menudo ein typisch traditionelles mexikanisches Gericht.
"verpackte" Tamales, auf der Straße gekauft
Was ich auf jeden Fall noch probieren will sind Heuschrecken...und eines Tages schaffe ich es vielleicht Jalapeno zu essen, ohne dabei auszurasten, weil es so scharf ist, naja, viel Hoffnung mach ich mir nicht :D
In Deutschland hab ich schon in mexikanischen Restaurants gegessen und dachte, ich kenne das Essen - NEIN! Wer nicht in Mexiko war kann auch nicht von sich behaupten schon mal mexikanisch gegessen zu haben! Natürlich schmeckt es hier einfach anders, denn das hier ist das Original!
Und ihr könnt euch nicht vorstellen, wie sehr ich das vermissen werde...gut, dass mir noch Zeit bleibt das Essen zu genießen *-*
Ich muss aber fair sein: Ich vermisse auch das deutsche Essen, und wie! Vor allem das Brot...das gute Vollkornbrot, einfach nur mit Butter und Käse oder Salami. Das scheint sowas total normales und banales zu sein, aber hier gibt es das einfach nicht. Also wenn jemand eine Möglichkeit findet ein belegtes Brot nach Mexiko zu schicken, nur her damit!! Naja, man weiß halt erst dann die kleinen Dinge zu schätzen, wenn man sie nicht mehr hat.
Schon mehrmals wurde ich jetzt gefragt, was ist dann typisch deutsches Essen und einmal meinte ich: Vollkornbrot, und ich wurde ausgelacht, das gibt es doch hier auch! Sii, pero...aquí es diferente^^

Brot in Mexiko: SÜß!
Ahora yo tengo dos vidas: una vida alemana y una vida mexicana...y saben que? Me encantan mis vidas *-*

Liebe Grüße an alle <3
Helene

PS.: Ich bin heute im kurzärmeligen T-Shirt bei strahlendem Sonnenschein draußen rumgelaufen, wie ist bei euch das Wetter so? :P



Ei mit Chorizo und Tortilla

my love: Guacamole!!!! <3

Frühstück! Frijoles-mit-Chorizo-Suppe


#19 You know you are an exchange student when...

Repost from: http://maddeindeutschland.blogspot.mx/2014/10/you-know-youre-exchange-student-when.html

Du weißt, du bist Austauschschüler wenn...
  • du keine Ahnung hast, was das Wort "Hausaufgaben" bedeutet
  • du ein unglaubliches Talent überall und immer schlafen zu können entwickelt hast
  • du das "lächeln und nicken" perfekt beherrschst
  • du deine Nationalität sowie die Tatsache, dass du Austauschschüler bist, als Entschuldigung für alles verwendest
  • du einen Geheimvorrat an Essen in deinem Zimmer hast
  • du das morgendliche Aufstehen als sportliche Betätigung zählst
  • du ausrastet vor Freude wenn du deine Muttersprache im Gastland hörst
  • du eine unglaubliche Menge an Geld in Süßigkeiten des Gastlandes steckst
  • du so tust, als würdest du die Sprache verstehen und dann "Ja" auf eine nicht Ja-Nein-Frage antwortest, zum Beispiel: "Was hast du gestern gemacht?"-"Ja"
  • du Angst hast zu fragen, was das für ein Essen ist
  • du merkst, dass du Konversationen vermeidest um nicht reden zu müssen
  • du die meiste Zeit im Internet verbringst - andere Austauschschüler stalken
  • dein Lieblingslied in der Sprache des Gastlandes ist und du zwar kein Plan hast, was gesungen wird, aber trotzdem singst du wie du willst
  • du versucht Sprachen zu vermischen
  • du der einzige Schüler der Klasse bist, der schlafen darf, denn du bist Ausländer also ist das okay
  • du Geld ausgibst, als wäre es Monopoly-Geld
  • die Leute dich ständig anstarren, weil du anders aussiehst
  • du dich schlecht fühlst, weil die anderen Austauschschüler bereits besser die Sprache des Gastlandes beherrschen
  • du schon lange nicht mehr in deiner Muttersprache geredet hast und sie auf einmal seltsam in deinen Ohren klingt
  • dein total origineller Spitzname ist dein Herkunftsland (la alemana)
  • "I am not fat, I am an exchange student" deine Ausrede für alles ist
  • du die Hoffnung aufgegeben hast, dass irgendjemand deinen Namen korrekt aussprechen kann
  • du keine Ahnung hast, was Sache ist
  •  

Montag, 17. November 2014

#18 Things I have learned as an exchange student

Repost: http://maddeindeutschland.blogspot.mx/2014/10/things-i-have-learned-as-exchange.html
  • Es bringt einen nicht um, weiße und schwarze Sachen zusammen zu waschen.
  • Eigentlich braucht man nur drei Paar Schuhe
  • Das seltsame, ausländische Essen sieht zwar seltsam aus, wird dich aber nicht vergiften.
  • ustauschschüler zu sein fühlt sich nicht anders an, du bist immer noch du, nur in einer anderen Kultur.
  • Leider ist es nicht möglich, einen besten Freund innerhalb zwei Wochen zu finden, auch nicht innerhalb von drei.
  • Akzeptiere, dass du an Gewicht zunimmst, es ist unvermeidbar und gehört dazu.
  • Es ist nicht schlimm allein Bus oder Taxi zu fahren.
  • Manchmal musst du Dinge tun, die du nicht magst
  • Manchmal kommst du besser mit erwachsenen Immigranten klar, als mit den Leuten in deinem Alter.
  • Die einzige Methode eine Sprache zu lernen ist reden, reden, reden...und zuhören.
  • Es ist unmöglich eine Kultur zu definieren. Man kann sie erst verstehen, wenn man sie gelebt hat.
  • Nutze jede Möglichkeit, wer weiß, was sich für Türen öffnen können.
  • Deine Mutter ist nicht mehr da, um alles für dich zu machen. Du musst selber Verantwortung übernehmen für die Dinge, die getan werden müssen.
  • Ein Auslandsjahr ist das, was du daraus machst. Es kann das beste oder das schlimmste Jahr deines Lebens sein.

Freitag, 14. November 2014

#17 Concurso Interno de Canto 2014

"Wir war´n geboren um leben,
mit den Wundern jener Zeit,
sich niemals zu vergessen
bis in alle Ewigkeit.
Wir war´n geboren um zu leben
für den einen Augenblick
bei dem jeder von uns spürte
wie wertvoll Leben ist..."
Unheilig

Heute war in der Schule der Concurso Interno de Canto, ein Gesangswettbewerb für die Oberstufe. Als ich zuerst die Plakate dafür gesehen hab, wäre ich natürlich nie auf die Idee gekommen, da mitzumachen. Wieso auch?
Ich endete damit, vor der gesamten Prepa alleine auf der Bühne zu stehen und solo zu singen. Jaa...wie ist es dazu gekommen fragt ihr euch?? Frag ich mich auch^^
Alles fing damit an, dass ich keine Lust mehr auf die Banda in der Schule hatte. Besonders gut klingt die nicht und außerdem hab ich da fast nie was gemacht, sondern mich nur gelangweilt. Deswegen bin ich zum Prefector gegangen und hab gefragt ob ich den Kurs wechseln kann und er meinte ja. Chor erschien mir die beste Wahl, also bin ich letzte Woche Dienstag da einfach mal hingegangen. Was ich aber nicht wusste: Vorher ist ein Lehrer (der Chorleiter) durch die Klassen gegangen und hat gesagt, wer Interesse an dem Gesangswettbewerb hat, soll sich in der nächsten Stunde Artística bei ihm melden. Zu dem Zeitpunkt hab ich ihn allerdings nicht verstanden und hab mir gedacht, ach, wird schon nichts wichtiges gewesen sein. Nächste Stunde Artística, ich geh in den Chorraum und der Lehrer fragt mich, ob ich singen will. Ich hab natürlich ja gesagt, denn wozu war ich denn sonst zum Chor gekommen? Erst im Laufe der Stunde hab ich mitgekriegt, dass ich mich gerade freiwillig zum SOLO singen gemeldet hatte.
Ich dachte mir, Mist, das trau ich mich doch gar nicht! Aber trotzdem hab ich mir ein Lied rausgesucht: Geboren um zu leben, von Unheilig. Einmal, weil ich dieses Lied liebe und außerdem, weil wenn ich auf deutsch singe, versteht niemand wenn ich einen falschen Text singe, für die klingt deutsch immer wie...also ich hab keine Ahnung, wie deutsch sich für Ausländer anhört^^
Und da stand ich also heute auf der Bühne, als letzte von zwölf Teilnehmern. Meine Beine haben so gezittert und ich hab bestimmt zu leise gesungen (ich krieg das mit dem Mikrofon nicht hin), aber ich hab es ohne Fehler und ohne umkippen geschafft^^, hatte sogar Spaß dabei und später haben mir viele gesagt, dass ich sehr schön gesungen hab, auch wenn sie nichts verstanden haben haha :P
Als ich auf die Bühne gegangen bin hat der Lehrer irgendwas gesagt, von dem ich nur das Wort "intercambio" (Austausch) mitgekriegt hab. Aber alle haben so laut gejubelt und auch danach für mich geklatscht und ja, jetzt kennt mich wenigstens die gesamte Oberstufe :)
Gewonnen hab ich natürlich nicht, ich hatte gegen die anderen keine Chance! Mir haben nicht alle gefallen, aber einige der Jungs haben echt hammer Stimmen, also stellt euch bitte vor: gutaussehende Mexikaner mit wunderschönen Stimmen, die auf spanisch singen...oh Mann, was gibt es besseres? *-*
Für mich ging es einfach nur darum, dass ich mich getraut habe vor so vielen Menschen zu singen und...verdammt, ich wollte schon wieder schreiben, ich bin stolz auf mich, tut mir Leid!!!
Ich glaube kaum, dass ich mich das in Deutschland je getraut hätte (und warum ich es hier gemacht hab, weiß ich auch nicht so genau, aber bereuen tu ich es nicht!), aber hier komm ich vielleicht endlich aus mir selbst heraus!
Denn wie gesagt, wir war´n geboren um zu leben!
Gute Nacht Welt,
Helene <3

#16 Schule in Mexiko unter der Lupe ;)

Das Semester ist fast vorbei, bald werden die Abschlussprüfungen geschrieben und ich bin schon bald drei Monate hier...ja, wie die Zeit vergeht. Kann es sein, dass die Tage in Deutschland länger dauern? :D
Ich dachte mir nach zweieinhalb Monaten in der Schule, kann ich mal ein bisschen was darüber schreiben, wie Schule in Mexiko funktioniert.
Nach meiner ersten Schulwoche hatte ich ja schon so einiges erzählt, aber natürlich bin ich jetzt schlauer geworden ^^ nein Spaß, ich weiß einfach nur ein bisschen mehr über das Schulsystem hier ;)
Nur die älteren Schüler fangen den Unterricht um sieben oder in meinem Fall um 7:15 Uhr an, die Grundschüler erst um acht! Das kommt mir jetzt schon total spät vor :D Bisher kam ich immer pünktlich, auch wenn es einige Male echt richtig knapp war. Naja, Schuld daran war zugegebenermaßen ich, weil ich vergessen hatte den Wecker zu stellen. Also lag ich friedlich in meinem Bett und plötzlich kam meine Gastmutter ins Zimmer und meinte: "Ya son veinte para las siete" (Es ist schon 20 vor 7), ihr könnt euch nicht vorstellen wie wach ich da plötzlich war XD An diesem Beispiel möchte ich die unglaubliche Praktischheit (falls dieses Wort existiert) von Schuluniformen erklären. Ja, nach wie vor trage ich die Uniform gern, auch wenn die natürlich alles andere als schick aussieht. Man fühlt, dass man irgendwo hingehört...und ach, ich weiß auch nicht. Irgendwann werde ich mich dafür einsetzen, dass sie in deutschen Schulen Uniformen einführen, dann wisst ihr was ich meine ;)
Was den Unterricht angeht: Yay, ich verstehe schon so viel!!! Und mache teilweise auch mit!!! Meistens schreib ich allerdings in meinem Diario...okay, das ist nicht der Punkt. Der Unterricht hier besteht viel aus abschreiben und auswendig lernen, was nicht unbedingt meine Lieblingsmethode ist. Examen werden immer die ersten Tage des Monats geschrieben, eins in jedem Fach. Die Note dafür wird dann zusammen gezählt mit allen Hausaufgaben, Projekten des Monats und der Unterrichtsbeteiligung. Im Geografieunterricht komm ich mir immer vor wie in einer Fernsehshow. Der Lehrer verteilt die ganze Zeit "Participaciones" (also Punkte für Mitarbeit), ein Beispiel: an der Tafel steht ein Text und er fragt, wer will vorlesen. Sofort melden sich mehrere und rufen "Yo, Profe, yo!!" Derjenige, der lesen darf hat Glück, weil er dafür eine "Participación" bekommt, was letztendlich gut für Die Zensur ist. Ganz oft werden die Hefte eingesammelt um zu kontrollieren ob der Schüler auch alles genau aufgeschrieben hat. Die Hausaufgaben hier sind viel aufwendiger als in Deutschland, nicht nur, weil es ziemlich viel ist, sondern weil man ständig kreativ sein muss :D Es gibt sehr viele Projekte, die man meistens mit einer schönen PowerPoint-Präsentation vorstellt (was technische Geräte angeht ist meine Schule sehr gut ausgestattet). Einen Vortrag mit Zettel in der Hand zu halten ist eher unüblich, stattdessen packt man entweder den ganzen Text auf die PowerPoint-Präsentation oder hält komplett auswendig. Das schult sehr das freie Sprechen, sollte ich mir vielleicht auch mal angewöhnen^^
Noten gibt es hier von 1-10, wobei 10 das absolut beste ist, also eine 1+. Si sacas menos que 7, reprobas....mmh, ich weiß nicht, wie man das schön auf deutsch sagt...weniger als 7 ist durchgefallen (kein Satz, aber egal xD). Stellt euch das mal vor! In jedem Fach besser als 3+ bzw 2- zu sein! Ich würde in Sport ja so was von durchfallen haha ^^ Deswegen sind die Schüler hier viel mit Hausaufgaben machen und lernen beschäftigt. Am Ende jedes Monats gibt es eine Art Zeugnis, die Zensuren sind also das Zusammengezählte von Examen, Hausaufgaben, Projekte, Unterrichtsbeteiligung und Hefterführung.
Jetzt wirds noch ein bisschen mehr durcheinander (tut mir Leid, ich hoffe ihr versteht mich einigermaßen): In den Fächern, in denen du insgesamt weniger als 9.7 sacaste, musst du Semestrales schreiben, also diese Abschlussprüfungen Ende des Semesters. Und dafür darfst du dann alles lernen, was im ganzen Semester ran kam! Lo que vimos en todo el semestre! Ihr könnt euch vorstellen, das ist eine Menge! Das Positive daran ist, dass man so alles wiederholt und sich vielleicht sogar für die Zukunft einprägt, denn seien wir mal ehrlich, so gut wie alles was wir in der Schule lernen, wissen wir doch nur für den entscheidenden Test (naja, oder auch nicht^^). Da ich eigentlich in allen Fächern unter 9.7 stehe, werd ich wohl sämtliche Examen schreiben müssen...es sei denn ich mach von meinem Austauschschülerbonus Gebrauch :P nein, Quatsch, ich werde natürlich ganz viel lernen und super Noten schreiben hihi.
Ich war ja schon wieder sehr stolz auf mich (ich sag das so oft, ich komm mir langsam...wie ist das Wort...arrogant vor?), als wir das Examen de Pensamiento Crítico (kritisches Denken....hmm naja, also wir haben gerade gelernt was ist kritisches Denken) wieder gekriegt haben und die Lehrerin hat mich gelobt :o In einer Aufgabe ging es um Ebola und wir sollten unsere Meinung dazu sagen (tatsächlich das erste Mal, dass wir unsere Meinung sagen durften). Ich hab 9/10 Punkten, weil meine Argumentation eine der besten der Klasse war! Mir fehlte ein Punkt, da ich die Aufgabe nicht ganz erfüllt hab (wegen Aufgabenstellung nicht verstanden und so), aber eegaal!!!! Um in Fächern wie Historia nicht total schlecht zu sein (denn da kapier ich einfach mal null), perfektioniere ich das Abschreiben. Jetzt nicht schlecht von mir denken, sonst würde ich natürlich nie abschreiben!
Viele der Examen sind Multiple Choice, was das ganze für mich natürlich erleichtert, aber im Raten bin ich scheinbar nicht so gut :D Also streng ich meine Augen an und schau, was das Mädchen schräg vor mir unterstrichen hat. (Ich seh die Standpauke meiner Eltern schon kommen...)
Ein Lieblingsfach hab ich hier eigentlich nicht. Naja, Informatik macht mir eigentlich Spaß und ich mag den Französischlehrer. Wenn er mich irgendwas auf Französisch fragt, versteht ich überhaupt nichts (irgendwie hört sich da alles gleich an...Spanisch ist leichter) und lächel ihn einfach nur stumm an. Inzwischen hasse ich den Englischunterricht, so wie alle^^ Dafür versteh ich Physik endlich mal, yay!! Also nein, verstehen nicht, weil das für mich immer ein großes Rätsel bleiben wird, aber 9.2 im Examen sind doch nicht schlecht :)
Ich hab hier meistens echt viel Spaß im Unterricht/in der Schule. Klar gibt es Tage, wo ich einfach nur müde bin und keine Lust hab, aber dann gibt es wieder diese Momente, wo ich merke, dass ich endlich dazu gehöre (irgendwie). Einige der Jungs ärgern mich die ganze Zeit, aber einer meinte, das macht man hier so, wenn man jemanden mag. Ich komme mit allen gut klar und yay, ich hab Freunde gefunden! Gerade kann ich mir gar nicht vorstellen, die nicht mehr jeden Tag zu sehen...naja, bis dahin dauert es ja noch ;)
Das einzige, was mich hier an der Schule stört ist, dass es wenig Diskussionen gibt und eigentlich nie die eigene Meinung gefragt ist. Es geht mehr um auswendig lernen als um hinterfragen. Ich weiß, das klingt jetzt total kritisch und ich muss vorsichtig sein mit dem was ich sage, aber naja, so ist es nunmal und eine aus meiner Klasse sagt dasselbe.
Es ist mir irgendwie unmöglich nicht kritisch zu sein, keine Ahnung wieso...aber hier lebe ich nach dem Motto: Nicht schlechter, nicht besser, nur anders. Denn wenn man im Ausland ist, muss man all seine Vorurteile (die jeder ja irgendwie hat) vergessen und seine eigenen Erfahrungen machen.
Ich hab gehört, der Winter wird dieses Jahr in Deutschland warm werden? Schön, dass ich hier friere xD
Hab euch alle ganz ganz doll lieb,
Helene
PS.: Bis jetzt hab ich mich ja nur über meinen Vornamen beschwert, aber Kühn ist ja eigentlich noch schlimmer, haha sorry :) Aussprechen kann das natürlich niemand (Helene geht eigentlich inzwischen), aber ich brauchte einen Zettel der Schule mit meinem Namen, ich glaub am Ende mussten sie den dreimal neu schreiben. Kuhen, Khun, Kuhn...alles schon gesehen ;) Naja, wenigstens sieht man dem Namen an, dass er deutsch ist :)

Dienstag, 11. November 2014

#15 25 Jahre Mauerfall

Es ist lustig, dass ich, jetzt wo ich so weit weg bin, anfange so etwas wie Stolz für Deutschland zu empfinden. Das wurde mir klar, als ich die Bilder aus Berlin gesehen hab, zur Feier des Mauerfalls.
Dadurch, dass diese Mauer gefallen ist, ist es mir überhaupt möglich hier zu sein und darüber hab ich noch nie richtig nachgedacht, denn für mich war reisen in alle Länder immer eine Selbstverständlichkeit.
Hier in Mexiko sind die Menschen doch relativ patriotisch und viele der Leute, die ich bisher kennengelernt hab sagen Dinge wie "Mexikaner sind die besten" und, dass sie gerne hier leben und stolz darauf sind. Natürlich lebe ich gern in Deutschland, es ist ein tolles Land, trotzdem hab ich noch nie mit so viel Überzeugung gesagt, dass wir die besten Menschen der Welt sind oder so was. Zwar ist es mir selbst noch nie passiert, aber ich hab gelesen, dass welche als Nazis beschimpft wurden nur, weil sie gesagt haben, dass sie stolz auf Deutschland sind. Was natürlich absoluter Quatsch ist. Ich find es eigentlich traurig, dass ich noch nie mit so viel Stolz zur deutschen Flagge geblickt habe...hier zum Beispiel wird Montagmorgen in der Grundschule die Fahne feierlich gehisst und die Nationalhymne gespielt. Mir gefällt das, ehrlich!
Seitdem ich hier bin, merke ich natürlich die vielen Unterschiede zwischen Mexiko und Deutschland, auch wenn ich versuche nicht zu vergleichen! Aber ich lerne, meine Heimat zu schätzen, SEHR zu schätzen.  Wenn man nichts anderes kennt, dann mag einem Deutschland als nichts besonderes vorkommen, keine Ahnung, aber ich bin sehr froh, in diesem Land geboren worden zu sein. Nicht zuletzt deshalb, weil deutsch echt schwer zu lernen ist ^^ Versteht mich bloß nicht falsch, mir gefällt Mexiko und ich liebe mein Leben hier, wirklich!
Es fühlt sich so an, als hätte ich zwei Leben, die beide völlig verschieden sind: mein deutsches Leben (in dem ich zugegebenermaßen mehr rede, aber das liegt auch an der Sprache) und mein neues mexikanisches Leben. Und manchmal kann ich gar nicht fassen, dass beide wirklich existieren.
Dieser Eintrag mag etwas seltsam klingen, ich glaub, wenn man das selbst nicht erlebt habt, kann man sich das gar nicht richtig vorstellen.
Liebe Grüße aus dem regnerischen San Luis,
Helene

Freitag, 7. November 2014

#14 Novillada: eine mexikanische Nacht

Hallo aus dem kälter werdenen Mexiko!
Wie konnte ich so naiv sein und denken, dass es hier immer warm ist? Das war ein großer Fehler :D Ich hab eindeutig die falschen Sachen eingepackt (Shorts und T-Shirts...verdammt xD), aber egal, auch hier kann man shoppen gehen.
Um mal beim Wetter zu bleiben: Ich hatte glaub ich schon mal erzählt, dass sich hier die Meteorologen oft irren (also öfter als die Experten in Deutschland ^^), da sich das Wetter einfach ständig ändert. Heute zum Beispiel war es am Morgen kühl, wurde dann kälter, für zehn Minuten hatten wir strahlenden Sonnenschein, dann bin ich aus der Schule gekommen, der Himmel wurde grau und es fing kurz mal an zu regnen, naja und jetzt sind wir wieder in dem angenehm-kühlen Zustand.
Jedenfalls ist es teilweise morgens schon so kalt, dass ich zwei Jacken trage (denn, naja, ich dachte mir wozu brauch ich eine ordentliche Jacke mitnehmen?). Inzwischen müssen wir in der Schule auch keinen Rock mehr tragen, sondern können jeden Tag in Sportuniform kommen, was ich doch sehr begrüße!
Kommen wir jetzt mal zur Überschrift: Gestern war ich auf einer Fiesta, die mexikanischer nicht gewesen sein könnte! Ja, mir ist bewusst, dass es Donnerstag war und ich heute früh aufstehen musste...aber egal, ich hab es jedenfalls nicht bereut hingegangen zu sein :)
In der Universität meiner Gastschwester ist diese Woche "La semana de economía" ("die Woche der Wirtschaft" - also auf deutsch klingt das irgendwie doof), das heißt sie hat die ganze Woche keinen Unterricht, sondern jeden Tag irgendwelche Events. Am Ende der Woche, also heute, wird die Señorita Economía gewählt, jede Klasse hat eine Kandidatin, die vor zwei Wochen in einem Club präsentiert wurden (da war ich auch dabei, die Zeit verging total schnell und auf einmal war es vier Uhr morgens :D).
Gestern Abend war ich auf der Novillada...leider hab ich keine Ahnung, was dieses Wort eigentlich bedeutet, aber ich beschreib es euch mal: Stellt euch das Kolosseum in winzig klein vor, also eine runde Arena mitten in der Stadt. Auf die Sitzplätze wird sich nicht gesetzt, alle stehen, tanzen und singen lauthals mit. Kleiderordnung war kariertes Hemd und Stiefel, schließlich befanden wir uns auf einer Rancho und ich bin so gut, ich hab zwei karierte Hemden eingepackt! :D Die Musik dazu ist - natürlich - mexikanisch, allerdings keine Mariachis. tatsächlich hab ich gelernt, dass das was ich immer für Mariachis gehalten hab, Banda ist. Mariachi spielen eher traurigere Musik (mit Gitarre, Trompete und Geige) und Banda ist das mit allen Blasinstrumenten und Liedern, die zwar immer gleich klingen (für mich zumindest), aber gute Laune machen.
Hier mal ein paar Lieder, die hier ständig laufen:
Rio Roma - Mi persona favorita
Los Ángeles Azules - 17 anos
Banda MS - Hermosa Experiencia
Romeo Santos - Eres mia
Letzteres ist mein persönlicher Favorit!! Übrigens, wie man Seiten verlinkt hab ich hier im Informatikunterricht gelernt, ihr glaubt gar nicht wie stolz ich bin, dass ich das gerade hingekriegt hab haha :D Ich lern hier doch was in der Schule ^^ Informatik macht irgendwie Spaß, das hatte ich so gar nicht erwartet., wir sollen jetzt eine Webseite erstellen.
Aber weiter im Text...Um das mexikanische Bild zu vervollständigen gab es Tacos und Gringas (das ist der Mix aus Taco und Quesadilla und ich liebe es!) und naja Bier. Wenn man sich hier Tacos bestellt kriegt man nur zwei Tortillas mit Fleisch, denn immer gibt es einen Tisch, an dem man sich bedienen kann mit verschiedenen Salsas, Kräutern und natürlich Limone. Mit den Salsas geh ich noch sehr sparsam um genauso wie mit Chili, dafür hatte ich bisher noch keine ernsthaften Magenprobleme. Wenn ich was bestelle sag ich immer "Sin Chile", vielleicht werd ich mich irgendwann noch daran gewöhnen scharf zu essen, aber ehrlich gesagt wo bleibt denn der Geschmack wenn der Mund von der Schärfe brennt?
Zum Anfang des Abends liefen erst ein, dann zwei Stiere in der Arena rum. Mehrere Toreros mit roten Tüchern haben die armen Tiere verrückt gemacht, sowie einige Studenten, die aus Spaß auf dem Feld rumgelaufen sind und sich haben jagen lassen von den inzwischen wilden Stieren. Sagen wir so, ich fand es echt interessant so etwas mal mit anzuschauen (ist das nicht ursprünglich eine spanische Tradition?) und mitzuerleben. Die Leute waren alle begeistert und haben da richtig mitgefiebert, gejubelt und den Atem angehalten, wenn einer der Toreros hingefallen ist oder plötzlich auf dem Stier saß. Ihr wisst ja, ich bin nicht der größte Tierliebhaber, aber dass das Tierquälerei ist sieht man doch und mir taten die armen Stiere schon Leid.


Danach jedenfalls sind die Kandidatinnen für die Senorita Economía auf Pferden durch die Arena geritten, zum Teil in einer Geschwindigkeit, die für die kleine Runde echt krass war :D Alle haben gejubelt und naja, die Stimmung war echt super!
Ich hab sogar ein Mädchen aus meiner Klasse getroffen, war also mal nicht die jüngste zwischen den ganzen Studenten. Leider musste sie relativ früh schon wieder gehen, wir haben heute nämlich zwei Examen geschrieben.

Den Rest des Abends wurde getanzt und zwar in der Arena, versteht sich von selbst, dass da keine Tiere mehr waren. Zu mexikanischer Musik zu tanzen ist extrem anstrengend und einem tun danach die Oberschenkel weh (naja, mir zumindest da ich nicht daran gewöhnt bin^^). Ich denke, ich werde langsam besser im tanzen, es findet sich aber immer irgendein Junge, der es mir beibringt. Gestern zum Beispiel hab ich mit einem Typen getanzt, den ich vor zwei Wochen in diesem Club kennen gelernt hab und der mir einfach nicht glauben will, dass ich erst 16 bin (er ist 22), was ich schon irgendwie lustig finde. Ich bin immer wieder begeistert davon, dass hier Mädchen und Jungs total locker miteinander umgehen, sich auf die Wange küssen und eng miteinander tanzen können ohne, dass sie zusammen sind. Vielleicht hab ich ein falsches Bild von Deutschland, aber ich glaube nicht, dass dort ein Junge freiwillig mit einem Mädchen tanzen würde, das nicht tanzen kann, und trotzdem geduldig sein würde. Berichtigt mich wenn ihr Gegenbeweise habt!
Auf jeden Fall hatte ich an diesem Abend echt viel Spaß und dafür hat es sich gelohnt erst um Mitternacht zu schlafen!
Heute war ich überraschenderweise gar nicht so müde :) Wir haben zwei Examen geschrieben, für die ich natürlich nicht gelernt habe...ich bin in der Schule folgendermaßen definiert: Alumna Oyente -> es aquel alumno que obtiene la autorización para asisitir a las clases y prácticas de los alumnos oficiales simplemente para aprender o bien para examinarse. Zuhörer -> Das ist jener Schüler, der die Erlaubnis hat am Unterricht der offiziellen Schüler teilzunehmen (offiziell existier ich also nicht ^^) nur um zu lernen oder vielleicht noch sich prüfen zu lassen, aber eben ohne Bewertung.
Die Examen waren in Etimología und Pensamiento Crítico, zwei Fächer, in denen ich nur damit beschäftigt bin alles, was an der Tafel steht, abzuschreiben, heißt, ich hab bereits mehrere Seiten vollgeschrieben mit Sachen, die ich nicht mal kapiere. Trotzdem schreibe ich die Examen, mit dem beruhigenden Gefühl, dass es nicht schlimm ist, wenn ich eine schlechte Zensur kriege und, dass kein Durchschnitt versaut werden kann.
Ich weiß schon, ich werde nächstes Jahr ein großes Problem haben, aber momentan genieße ich einfach meine Zeit hier ohne mir Sorgen zu machen. Im Unterricht versuche ich aber schon einigermaßen mitzumachen, denn erstens wäre es sonst total langweilig und zweitens will ich nicht, dass meine Klassenkameraden denken, ich bin total faul.
Nach wie vor fühle ich mich hier sehr wohl und ich bleibe von Heimweh verschont. Als ich hierher kam, hatte ich vor drei Dingen große Angst:
1. Dass ich mit der Familie nicht klarkomme
2. Dass ich keine Freunde finde
3. Dass ich deswegen Heimweh bekomme
Ich denke, bisher hatte ich mit allem unglaublich viel Glück und ich weiß das sehr zu schätzen! Was mein Spanisch angeht, es wird besser, auch wenn mein Wortschatz immer noch sehr begrenzt ist. Wenn ich dann versuche, etwas schauspielerisch darzustellen haben wenigstens alle was zu lachen^^ Aber ich kann mich verständigen und verstehe oft immerhin den Kontext. Ehrlich gesagt hätte ich gedacht, dass Spanisch einfacher ist, aber...in nur zwei Monaten hab ich viel gelernt und das hab ich zwar schon oft gesagt, aber ja, da darf ich doch mal stolz auf mich sein!
Es gibt Momente, in denen ich mir wünsche euch alle umarmen zu können und ich vermisse euch wirklich, aber ich bereue keine Sekunde lang hierher gekommen zu sein. Egal wem ich erzählt habe, dass ich für ein Jahr nach Mexiko fliegen werde, die Reaktion war ähnlich: Mexiko? Kannst du denn Spanisch? - Noch nicht - Wow...warum denn nicht was englischsprachiges? - Das macht doch jeder!
Ja, in diesen Momenten hatte ich es unterschätzt, wie schwer es ist eine Sprache zu lernen, aber trotzdem bin ich mir sicher, dass es die richtige Entscheidung war, ein Jahr ins Ausland zu gehen. Ich kann mich nie genug bei meinen Eltern und meiner Familie dafür bedanken, dass sie mir diese Möglichkeit geben. Ich liebe euch und bin euch so dankbar, das kann ich nicht in Worte fassen!

Liebe Grüße an alle aus dem wunderschönen Mexiko,
Besos y abrazos,
Helene <3

Dienstag, 4. November 2014

#13 Residente Temporal!

Hallo, ich melde mich heute mit einer kurzen guten Nachricht:
Endlich besitze ich meine Tarjeta Verde (Green Card)!!!!
Heißt (glaub ich), dass ich jetzt offiziell Bürger von Mexiko bin, wenn auch auf Zeit....obwohl ich hab ja die Staatsbürgerschaft nicht, also bin ich auch kein Bürger. ..
Ja also keine Ahnung, was feststeht ist, dass ich diese Karte hier wie ein Ausweis benutzen kann.
Es hat zwei Monate gedauert, in denen wir mehrmals im Migrationsbüro (ist das ein Wort?) waren, also immer mal ein bisschen Unterricht verpasst haben ^^ Man braucht da so viel Papierkram und ich bin echt total froh, dass sich das AFS Komitee hier so gut kümmert und uns so gut hilft!
Liebe Grüße von einer Mexikanerin auf Zeit,
Helene